Ronald Kodritsch:
IRGENDWAS
IST IMMER
Die zehnte große Ausstellung in der Grenzkunst-Halle (ehemals A&O) in Jennersdorf im Südburgenland war Ronald Kodritsch gewidmet. Die beiden Kunstförderer Claudio Cocca und Csaba Valentik präsentieren unter dem Titel "IRGENDWAS IST IMMER" Arbeiten des Künstlers.
Über Ronald Kodritsch
Ronald Kodritsch lebt als Maler und Autor eines Romans hauptsächlich in Wien und arbeitet viel.
Obwohl das Oeuvre von Ronald Kodritsch so unterschiedliche Medien wie Skulptur, Fotografie, Performance und Video umfasst, ist er doch vor allem als genialer Maler früh in Erscheinung getreten. Kodritsch greift die polemischen Frontstellungen, die die Malerei seit Mitte der 1960er-Jahre beherrschen, auf und verwendet sie als Ausgangspunkte für seine Bildfindungen. Daraus resultiert die oftmalig zum Einsatz kommende Strategie der ironischen Appropriation und der zynischen Parodierung ihrer ehemaligen Ansprüche... (Roman Grabner)
Biografie
1970: geboren in der
Steiermark
1990-92: Meisterschule für Malerei, Graz (Gerhard
Lojen)
1992-97: Akademie der bildenden Künste, (Prof. Gunter
Damisch)
1995: Stipendium am Chelsea College of Art and Design,
London
2005: Parisstipendium des BMUKK
2008: Chinastipendim des
BMUKK
Einzel- und Gruppenausstellungen
(Auswahl):
MAK Wien
Kunsthalle Wien
MdM Salzburg
Museum am Ostwall, Dortmund
3. Internationale Triennale für
Kleinplastik
Anni Art Gallery Peking
Sammlung Essl, Klosterneuburg
Benediktinerstift Admont
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum,
Graz
Vernissage Ronald Kodritsch
Claudio G. Cocca über Ronald Kodritsch
"Irgendwas ist immer - dieser Titel passt auch perfekt
zu mir. Jeder, der mich kennt, wird bestätigen können, dass bei mir eben immer
etwas los ist", so Claudio G. Cocca bei der Vernissage zur Ausstellung von
Ronald Kodritsch.
Claudio G. Cocca weiter: "Irgendwas ist immer! Aus
Unruhe entsteht Aktivität und Schaffenskraft. Nonkonformismus, das "Nicht mit
allem einverstanden sein" führt zu neuen Gedanken und neuen Werken. Ronald
Kodritsch lebt und liebt die Zweideutigkeit, den Humor. Daraus abstrahiert der
1970 in Leoben geborene und sehr vielfältige Künstler neue Mitteilungen, die
provozieren, konfrontieren, manchmal auch befremden.
Mittlerweile ist
die politische Unkorrektheit nicht mehr nur ein Privileg der Kunst, sie íst auch
zum politischen Alltag, insbesondere außerhalb Europas geworden. Der Charme und
die Ästhetik der Provokation sind und bleiben jedoch der Kunst vorbehalten.
Ronald Kodritsch ist darin ein Meister: Seine Werke amüsieren und befremden, sie
entlarven und konfrontieren uns mit unserer Spießigkeit und mit dem Schalk, der
uns von unserer Kindheit geblieben ist und den wir oft aus lauter
gutbürgerlicher Korrektheit unterdrücken.
Demnach wirkt seine Kunst
befreiend und befremdend zugleich, weil wir uns selbst begegnen - so wie wir uns
am wenigsten kennen oder kennen mögen. Die Einfachheit eröffnet uns ebenfalls
Abgründe, die uns verborgen geblieben waren.
Komplexität durch Einfachheit,
Provokation durch Alltägliches, dies alles spielt zusammen mit der Ästhetik.
Selbst die von ihm geschaffene Affenkopfmadonna, die nicht nur Begeisterung
auslöste, strahlt verschiedene, in sich verbundene Dimensionen aus und zieht
Kontroversen an.
Ronald Kodritsch studierte in Wien Kunstgeschichte und
in Graz, Wien und London Malerei. Er ist ein Universalkünstler, lässt sich nicht
auf ein Medium reduzieren oder mit einer Stilrichtung erfassen. Skulptur,
Fotografie, Performance, Literatur und Video gehören genauso zu seinen
Kommunikationsmitteln.
Sein kreatives Umfeld ist nahezu komplett und akzeptiert
keine Einschränkungen oder Grenzen was Stil, Medium oder Material angeht.
Provozieren heisst, anderen die Augen zu öffnen. Seine Werke sind
komplementär und kommunizieren untereinander.
Trotzdem, obwohl immer irgendwas ist, ist Kodritsch immer
auch ein aussagestarker Kunstmaler. So sind zum Beispiel seine von der Seite
dargestellten Traktoren in unterschiedlichen Variationen ein weiterer Spiegel zu
unseren Seelen. Gelassenheit,
Melancholie, Kindheitserinnerungen verbinden sich mit Gedanken an Arbeit,
Freiheit, Fortschritt.
Ambivalenz spielt mit Banalität und Komplexität. Aber auch hier muss
man sagen, dass die Traktoren nur ein Rädchen im Getriebe
des Universums des Künstlers sind. Alles in allem muss
man ihn individuell entdecken."