Nicolas Dellamartina & Thomas Hornemann: HERBSTKOLLEKTION
Die 12. große Ausstellung in der Grenzkunst-Halle (ehemals A&O) in Jennersdorf im Südburgenland ist Nicolas Dellamartina und Thomas Hornemann gewidmet. Die beiden Kunstförderer Claudio Cocca und Csaba Valentik präsentieren unter dem Titel "HERBSTKOLLEKTION" Arbeiten des Künstler-Duos. Zur Vernissage am 7. Oktober 2017 - musikalisch begleitet von Akkordeon-Virtuose Christian Bakanic - konnte Claudio G. Cocca zahlreiche Kunstinteressierte begrüßen. Die Ausstellung in der Grenzkunst-Halle ist bis 29. Oktober 2017 jeweils Mittwoch bis Freitag von 15 bis 18.30 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Claudio G. Cocca, Thomas Hornemann, Nicolas Dellamartina und Csaba Valentik.
Nicolas Dellamartina
Nicolas Dellamartina steuert seine Malerpsyche gezielt in die Leere, um das Traumhafte, die Fantasie sowie die dunklen Bereiche der Seele in den Vordergrund treten zu lassen. Seine Bildräume laden den Betrachter ein, an einer Gedankenwelt anzudocken, um immer im Nirgendwo zu ankern.
Thomas Hornemann
Thomas Hornemann beschäftigt sich mit Künstlerbüchern wie zum Beispiel „Istanbul – Tausend & 1 Zeichnung“ (1994), „Brillo-box-pulp“ (1996) oder „Denkzettel“ (2017) sowie mit Trivialmythen, trash, high & low und Kitsch. Diese Elemente werden in seinen Arbeiten immer wieder durchgespielt und sind gleichzeitig die Themen, die im Zentrum seines Schaffens stehen.
Ausstellung Dellamartina/Hornemann
Vernissage Dellamartina/Hornemann
Claudio G. Cocca
über
Ausstellung Dellamartina/Hornemann
"Nicolas Dellamartina steuert seine Gedankenwelt oft in die Leere
entzauberter, ja beinahe ernüchternder Bildräume. Trotzdem lädt diese Leere ein,
sich mit ihr zu verbinden und daran teilzunehmen. Diese Leichtigkeit der
Unverbindlichkeit und das faszinierende der individuellen Illusion, die auch
sehr entspannend ist, erregen etwas Geheimnisvolles, Persönliche, etwas Fremdes,
das einem doch vertraut erscheint.
Ohne Sprachhinweise sind wir als
Betrachter selbst für die Interpretation verantwortlich. Das Rätselhafte regt
auch zum Denken an und erinnert an das einfache, das beruhigend wie auch
bedrohlich wirken kann. Dieses Wechselbad der Gefühle, die Veranschaulichung von
Schrecken und Banalem, finde ich ganz besonders gelungen.
Das Werk des
legendären Thomas Hornemann besteht mehrheitlich aus Bildern mit den Maßen 42 ×
33 cm. Die Basis für diese Arbeiten findet er in seiner Sammlung hunderter
A4-Blätter, die beschrieben, bekritzelt oder mit Fundstücken beklebt sind:
Bilderrätsel, Postkarten, Comics, Piktogramme, Zeichnungen und
Gebrauchsanweisunge. Eine Ausnahme bildet daher diese Ausstellung.
Charakteristisch für ihn ist das Verbinden von Bildern. So fügt er
kunsthistorische Verweise ein, addiert Kitschelemente und arbeitet Textbausteine
ein. Dadurch entsteht ein Dialog zwischen den Bildern und den
Texten. Zufällig anmutende Anordnungen halten sich an seine
inhaltliche und ästhetische Struktur. Trotzdem wird keine Universelle Geschichte
kommuniziert: für jeden Betrachter findet eine individuelle Zusammenstellung
statt.
Diese Herbstausstellung verdeutlicht, wie zwei unterschiedliche
Künstler Gemeinsamkeiten durch die Komplementarität erarbeiten können. Deshalb
sind die Bilder der beiden Künstler durchmischt. In der Kombination von
Hornemann und Dellamartina, unterstrichen durch die Wirkung dieser Halle, haben
wir wiederum eine beeindruckende Konstellation. Wie ein herbstlicher Baum mit
unterschiedlich farbigen Blättern findet die Grenzkunst-Halle zum Herbst - dann
unserer beiden Künstler. Diese Ausstellung regt zum Denken und zum Mitempfinden
an. Der Herbst lässt die Welt noch einmal bunt werden, bevor sie in die
Winterruhe tritt. Kennzeichnend ist der allgegenwärtige Rückzug der Natur, der
sich in der Wendung der Menschen nach innen widerspiegelt. Auch für die
Kunst an der Grenze ist dies die letzte Ausstellung des
Jahres."