Franziska Maderthaner: BON VOYAGE
Die 20. große Ausstellung in der Grenzkunst-Halle in Jennersdorf im Südburgenland ist der österreichischen Künstlerin Franziska Maderthaner gewidmet. Unter dem Titel "BON VOYAGE" präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten in der Grenzkunst-Halle am Jennersdorfer Bahnhofring. Die Franziska Maderthaner-Ausstellung im findet im Rahmen desHochsommer 2021 statt.
Öffnungszeiten vom 18. August bis 29. August 2021: Mittwoch bis Freitag jeweils von 15 bis 18.30 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr.
20. Vernissage bei Kunst an der Grenze: Franziska Maderthaner und Kunstförderer Claudio G. Cocca.
BON VOYAGE – Gute Reise!
Das ist ein Glückwunsch an alle die sich auf den Weg machen um Überraschungen und Anderes als man ohnehin kennt zu erleben. Franziska Maderthaners Ausstellungstitel „Bon Voyage“ ist gut gewählt, denn Überraschungen sind bei ihren Reisen durch die Kunstgeschichte und unsere Gegenwart garantiert. Eleganz und Virtuosität treffen auf unbekümmertste Wildheiten aller Art. Witz und Ironie zeigen sich in stolzester Pracht. Auf fast 1500 Quadratmetern empfiehlt sich diese Ausstellung als ideale Auslandsreise aus dem Jetzt.
Ausstellung Franziska Maderthaner
Vernissage Franziska Maderthaner
Claudio G. Cocca über Franziska Maderthaner
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde!
Es ist mir eine grosse Ehre, heute mit Frau Professor Franziska Maderthaner und mit Ihnen diese Vernissage mit Werken dieser einzigartigen und renommierten Künstlerin zu eröffnen.
Die heutige Ausstellung unserer Galerie hier in Jennersdorf ist mittlerweile die 20te ihrer Art in der Grenzkunst-Halle; das ist auf jeden Fall ein triftiger Grund zum Feiern. Zudem ist es uns allen, Schritt um Schritt, wieder möglich, etwas Normalität in unsere Leben zu bringen und im Rahmen des Hochsommer-Festivals 2021, Kultur zu erfahren. Die Pandemie hat uns auch gezeigt, wie wichtig Kunst in unserem Zuhause ist.
Jetzt ist es endlich wieder Zeit, Kunst in grossen Räumen und im grossen
Rahmen zu geniessen – zusammen mit anderen Menschen und natürlich mit der
Erschafferin dieser Werke!
Ich möchte mich im Namen aller involvierter
Personen bei Ihnen allen für Ihr Interesse und für Ihre Teilnahme
bedanken.
Ganz besonderer Dank gebührt Franziska Maderthaner, eine
grossartige, humorvolle und beachtliche Künstlerin, die uns allen die Ehre
erweist, mit uns ihre Ausstellung mit dem Namen «Bon voyage», also «Gute Reise»
zu eröffnen.
Franziska Maderthaner hat erfolgreich zahlreiche Ausstellungen im In- und
Ausland geprägt. Die Künstlerin ist 1962 geboren, studierte an der Universität
für angewandte Kunst Wien Kunstpädagogik bei Herbert Tasquil. Sie beendete ihr
Studium mit der schriftlichen Diplomarbeit „Freie Internationale Universität.
Objektivierungsversuch des Organs für die soziale Skulptur von Joseph
Beuys.“
Von 1985 bis 1986 studierte sie Grafik bei Oswald Oberhuber. Von
Juni 1984 bis März 1985 war sie Assistentin vom legendären Martin Kippenberger,
der nur einen Steinwurf entfernt von hier gelebt hat, gewirkt hat und ein wahres
Zentrum der österreichischen Kunstszene war.
Seit fast 40 Jahren nimmt Franziska Maderthaner an Ausstellungen teil, ihre Kunstwerke gelten als sicherer Wert. Nach dem Studium war sie freie Mitarbeiterin an diversen Filmprojekten und Theaterproduktionen und die Verbindung zu der Inszenierung von Theater und Film spiegelt sich klar in ihren Werken wider. Seit 2000 ist sie außerordentliche Professorin für Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Zudem war Franziska von 2004 bis 2006 die Vorsitzende der IG Bildende Kunst in Österreich.
Ihre Kunst verbindet Stilrichtungen, Gegensätze und Dimensionen und regt immer zum Denken und vor allem auch zum Schmunzeln an. Sie malt sowohl gegenständlich als auch abstrakt. Ihre Bilder malt sie oft über andere Bilder, die manchmal sowohl politisch- als auch gesellschaftskritischen Inhalt vermitteln.
„Bon voyage“ steht für den Wunsch, man möge eine gute Reise haben, es kann aber auch sehr elegant «schleich di» auf Französisch heissen… Doppeldeutigkeit ist Teil von Franziska Maderthaners Kunst, Mehrdeutigkeit trifft es aber noch viel eher. Einerseits ist solides, brillantes Kunsthandwerk vorhanden. Konkretes, Präzises, Ansprechendes, Ästhetisches verbindet sich mit weiteren Ebenen.
Das Fundament erinnert an klassische Maler des Frühbarocks, manchmal erkennt man eine Reminiszenz an Maler der klassischen Moderne, der Pop-Art – alles ist jedoch perfekt vermittelnd und verbindend zwischen verschiedenen Epochen und Zeiträumen der Geschichte. Sie ist eine wahre Universalkünstlerin, die Gegensätze kombiniert, technisch und konzeptuell.
Inhalt und Form sind Träger einer Mitteilung, die uns verreisen lässt, träumen lässt, die es uns erlaubt, uns zu finden, uns wohl zu fühlen und uns trotzdem Gedanken zu machen, wohin unsere Reise geht, wie unsere Reise bisher war.
Wir sind aber mehr als nur Passagiere: Franziska Maderthaner bindet uns in ihre Kunstwerke ein und begleitet uns mit bunter Klarheit, die verspielt ist, Optimismus verbreitet, trotzdem aber nicht oberflächlich ist.
Tiefe ist im Werk und in ihren Gedanken zu finden. Weite ebenfalls; für die individuelle Dichte ist der Betrachter gefragt.
Sie verwebt ihre Mitteilungen in Farben, Bildern, Assoziationen, Gedanken,
Ebenen und ködert uns, mit ihrem Charme, mit der offenkundigen Schönheit ihrer
Werke.
Dann verreisen wir erst in andere Dimensionen.
Die anfängliche Anmut beschleunigt unsere Gedanken und Emotionen. Jeder reist anders, aber alle reisen mit. Durch Farbwelten, durch eigene Erfahrungen, durch Erinnerungen, Akzente, Suggestionen. Diese Reisen durch Zeit, Raum, Kultur und durch das eigene Sein sind Bestandteil und Programm bei Franziska Maderthaner.
Die Künstlerin Frida Kahlo soll gesagt haben: „Ich male niemals Träume oder Alpträume. Ich male meine eigene Wirklichkeit.“ Ich glaube, Franziska Maderthaner schafft es, hier noch weiter zu gehen, in dem sie nicht nur ihre Wirklichkeit malt, sondern eine umfassende, für uns alle gültige Realität erschafft.
Als ich Franziska gestern fragte, warum Sie in dieser Ausstellung auf ihren Werken 27 Männer und nur eine einzige Frau zeigt, die übrigens sie selbst ist, sagte sie mir: «Genau so fühle ich mich in der Kunstwelt. Das ist meine Wirklichkeit». Ich freue mich, dass wir mit Kunst an der Grenze hiermit etwas verändern dürfen.
Es ist mir eine Freude, diese eindrücklichen Werke mit Ihnen allen zu
geniessen und diese nachhaltigen Momente hier mit Ihnen allen verbringen zu
dürfen.
Lieber Franziska, liebe Freunde, vielen Dank dass Sie alle hier sind
um mit „Bon voyage“ gemeinsam diesen Sommer zu verreisen und neue Wege zu
betreten. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Reise durch die Grenzkunst-Halle und
durch diesen Kunstsommer.